Hauptschule ade? Der Trend zur Zweigliedrigkeit in Deutschland nimmt zu
Hauptschule ade? Der Trend zur Zweigliedrigkeit in Deutschland nimmt zu
Seit der Pisa-Studie ist in Deutschlands Schulsystem einiges in Bewegung. Das gilt auch für die Schulformen. Dabei zeichnet sich ein Trend deutlich ab: Die Hauptschulen verschwinden nach und nach.
An die Stelle des ursprünglich dreigliedrigen Schulsystems scheint also eine zweigliedrige Struktur bestehend aus Gymnasium und Gesamtschule zu treten. Ein Grund hierfür ist sicher der schlechte Ruf der Hauptschule, die zunehmend aus dem deutschen Schulsystem verschwindet. Viele Eltern lehnen die Hauptschule als „Restschule“ ab. Diese Tatsache sorgt gemeinsam mit dem demographischen Wandel hin zu einer geringeren Schülerzahl dafür, dass der Hauptschule schlicht die Schüler ausgehen.
Hinzu kommt der Druck nach den schlechten Pisa-Ergebnissen ein besseres Schulsystem einzurichten. Hier streiten sich Politiker und Wissenschaftler. Die einen befürworten das mehrgliedrige System, da es den unterschiedlichen Begabungen und Stärken der Schüler am besten gerecht würde. Kritiker hingegen sehen das mehrgliedrige als Rutschbahn einer sozialen Auslese nach unten.
Derzeit halten nur noch fünf Bundesländer an dem dreigliedrigen Schulsystem fest: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Aber auch hier prognostiziert die Bertelsmann Stiftung in Zukunft eine zweigliedrige Struktur mit Gymnasium und zusammengelegter Haupt-und Realschule.