Die Gesamtschule
Individuell integriert auf der Gesamtschule
Vom Hauptschulabschluss über die Mittlere Reife bis zum Abitur – in der integrierten Gesamtschule lernen zunächst alle zusammen und zwar individuell und nach persönlichen Fähigkeiten. Die kooperative Gesamtschule hat nur den gemeinsamen Schulhof.
Die Gesamtschule deckt alle Schulabschlüsse ab. Denn an der Gesamtschule kann sowohl der Haupt- und Realschulabschluss als auch das Abitur erreicht werden. Zu unterscheiden ist dabei die kooperative von der integrierten Gesamtschule. Denn während an der integrierten Gesamtschule alle Schüler gemeinsam unterrichtet werden, sind die Schüler an der kooperativen Gesamtschule nach Schulform getrennt: In Sport und in den musisch-künstlerischen Fächern werden die Schüler schulzweigübergreifend unterrichtet. Ansonsten kooperieren die Schulformen lediglich organisatorisch und befinden sich unter einem Dach der Gesamtschule.
Integrierte Gesamtschule heißt gemeinsam lernen
Unabhängig davon, ob ein Real- oder Hauptschulabschluss angestrebt wird oder der Schulweg bis zum Abitur führen soll: An der Gesamtschule werden alle Schüler gemeinsam unterrichtet. Durch diese heterogene Klassenstruktur lernen die Schüler voneinander – nicht nur was den sozialen Umgang angeht. Auch das Lernklima wird positiv beeinflusst, leistungsschwächere Schüler erreichen bessere Leistungen und das Vorurteil, dass leistungsstärkere Schüler in ihrem Vorankommen gebremst würden, haben Studien widerlegt.
Bis zur siebten Klasse werden alle Schüler der Gesamtschule zusammen unterrichtet. Danach können sie je nach ihren Fähigkeiten und Interessen Erweiterungskurse und Wahlfächer belegen. Durch Förderkurse erhalten Schüler in Fächern, die ihnen nicht so zufallen, intensiven Unterricht. Manche Gesamtschulen arbeiten auch mit einem A / B-Kurs-System, das jedes Fach in zwei Leistungsniveaus einteilt. Im Zeugnis sind diese Belegungen und Noten entsprechend dokumentiert. Je nach Abschluss müssen dann bestimmte Noten erreicht werden.
Wer eine Gesamtschule besucht und das Abitur absolvieren möchte, der muss nach Klasse zehn eine gymnasiale Oberstufe besuchen. Falls es die an der Gesamtschule nicht gibt, wird auf die Oberstufe einer anderen Gesamtschule oder eines Gymnasiums gewechselt.
Individuelle Fächer, Profilklassen und eigenständiges Lernen
Durch Wahlkurse, individuelle Profile oder sogar ganze Profilklassen können die Schüler einer integrierten Gesamtschule den Unterricht nach ihren Neigungen und Begabungen belegen. Unterrichtet wird in der Regel möglichst fächerübergreifend.
Bei einer Profilklasse, die von den Schülern gewählt wird, werden mehrere Fächer in Hinblick auf einen bestimmten Schwerpunkt unterrichtet: So gibt es die unterschiedlichsten Profile von Wassersport & Wirtschaft bis zur literarischen Kunstwerkstatt. Betreut werden solche diese Klassen von einem Profillehrer: Oft ist dann ein ganzer Tag in der Woche Profiltag. Profilklassen werden in der Regel ab der neunten Klasse angeboten.
Das Prinzip der integrierten Gesamtschule erfordert eine besondere Unterrichtsgestaltung. Denn jeder Schüler soll gemäß seiner Fähigkeiten gefördert aber auch gefordert werden. Auch darum werden in integrierten Gesamtschulen besonders häufig Projektarbeiten durchgeführt. Auf eigenständiges Arbeiten, individuelle Schwerpunkte und selbstorganisiertes Lernen und Erarbeiten wird ebenfalls großer Wert gelegt.