Das Gymnasium
Auf direktem Weg zum Abitur
Das Gymnasium gab es schon bei den alten Griechen: als Stätte der körperlichen Ertüchtigung. Heute vermittelt es seinen Schülern eine umfassende praktische und theoretische Bildung – Sport steht allerdings noch immer auf dem Stundenplan.
Das Gymnasium ist eine weiterführende Schule, die mit dem Abitur abgeschlossen wird. Das Abitur (vom lateinischen abire – davongehen) ist der höchste allgemeinbildende Schulabschluss in Deutschland. Es bestätigt die allgemeine Hochschulreife der Absolventen und berechtigt so uneingeschränkt zum Studium an einer Universität bzw. Hochschule. Eine nur fachgebundene Hochschulreife wird deshalb auch „Fach-Abitur“ genannt.
Das Abitur nach zwölf Jahren
Das Gymnasium ist für gewöhnlich in Sekundarstufe I (Klasse fünf bis zehn) und Sekundarstufe II (Oberstufe) unterteilt. Die gymnasiale Oberstufe umfasst die Klassen elf, zwölf und dreizehn. Sie ist als System von sogenannten Leistungs- und Grundkursen organisiert. Das heißt: die Schüler wählen ihre Schwerpunkt-Fächer je nach Interessen und Neigungen selbst. Mittlerweile wurde in Deutschland das Abitur allerdings nach zwölf Jahren eingeführt und die Zeit des Gymnasiums damit auf acht Jahre verkürzt. In dieser verkürzten Form des Gymnasiums umfasst die gymnasiale Oberstufe die Klassen zehn bis zwölf oder nur die Klassen elf und zwölf. Am Ende dieser zwei- bzw. dreijährigen Phase steht das Abitur. Das wichtigste Argument für diese Neuerung ist: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die Zeit bis zum Abitur in Deutschland sehr lang. Die Schülerinnen und Schüler können nun schneller ein Studium beginnen oder in den Beruf starten. In den alten Bundesländern ist diese Änderung allerdings immer noch umstritten und die Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren dauert noch an.
Zentralabitur am Gymnasium
Und noch eine weitere Neuerung gibt es: das Zentralabitur, das derzeit in 14 der 16 Bundesländer durchgeführt wird. Während früher die Abitur-Aufgaben von den Lehrern der jeweiligen Schule gestellt wurden, werden die Aufgaben nun zentral vergeben, also in der Regel vom Kultusministerium des jeweiligen Bundeslandes. Das soll für eine bessere Vergleichbarkeit der Prüfungsleistungen und damit der Abiturnoten sorgen.
Formen des Gymnasiums
Neben dem Gymnasium, das üblicherweise die Klassen fünf bis zwölf bzw. dreizehn umfasst, gibt es noch andere Varianten: Eine weitere Form des Gymnasiums ist zum Beispiel das sogenannte Aufbaugymnasium, das an die Realschule anschließt. Es bieten nur die Klassen der Oberstufe an. Außerdem gibt es auch an vielen Gesamtschulen einen gymnasialen Zweig. Eine zusätzliche wichtige Form des Gymnasiums ist das Abendgymnasium: es bietet Erwachsenen auf dem zweiten Bildungsweg die Möglichkeit, das Abitur nachzuholen.