Was sind Pflicht- und Wahlpflichtfächer?
Realschule – zwischen Pflicht und Wahlfreiheit
Schüler einer Realschule müssen bestimmte Fächer verpflichtend belegen, wie Mathe und Deutsch, können aber in den sogenannten Wahlpflichtfächern ihren Neigungen und Interessen nachgehen und so auch Schwerpunkte legen.
In den klassischen Pflichtfächern Deutsch, Mathematik und Englisch lernen die Realschüler allgemeinebildende Inhalte. Hinzu kommen der Weltanschauungsunterricht, konfessionelle und ästhetische Bildungsinhalte. Neben den Pflichtfächern haben Realschulen ein breites Angebot an Wahlpflichtfächern, aus denen die Schüler entsprechend ihrer Stärken und Fähigkeiten, ihrer Interessen und späteren Berufswünsche wählen können. Diese Wahlfreiheit soll die Schüler darin bestärken, sich für bestimmte Bereiche zu interessieren und ihr Wissen zu vertiefen. Dies soll sie auch zu mehr persönliche Lernmotivation steigern. In den Wahlpflichtfächern erlernen die Realschüler fachspezifische Arbeitstechniken und Arbeitsformen, was sie auch auf berufs- und studienbezogene Bildungsgänge vorbereiten soll.
Pflichtfächer sind ein Muss
Die Pflichtfächer stellen den Kernbereich der schulischen Grundbildung einer Realschule dar. Zu den Kernfächern einer Realschule gehören, wie in den anderen Schulformen auch, Deutsch, Mathematik und Englisch (1. Fremdsprache). Vielfach gehören auch traditionelle Einzelfächer wie Geschichte, Religion, Erdkunde, Sozialkunde, Physik, Biologie, Chemie, Sport, Musik und Bildnerisches Gestalten / Werken / Textiles Gestalten zum Pflichtfachbereich.
Die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Fächer ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Um den Berufswahlprozess zu unterstützen, wird in allen Bundesländern großer Wert auf Arbeitslehre und Berufsorientierung gelegt.
Wahlpflichtfächer geben Profil
Die Wahlpflichtfächer gehören zum besonderen Profil der Realschulen. Sie werden in den Klassenstufen sieben bis zehn erteilt. Die Wahlpflichtfächer soll der Schüler gemäß seiner individuellen Stärken und Interessen, Neigungen und Fähigkeiten wählen. Die Wahlpflichtfächer werden in vier Wochenstunden unterrichtet und können auch besondere Schwerpunkte bilden. Viele Bundesländer bieten neuerdings fächerübergreifende Wahlpflichtkurse an wie beispielsweise Haushalt und Ernährung in Bayern oder Natur und Technik, Mensch und Umwelt in Baden-Württemberg.
Welche Wahlpflichtfächer gibt es?
Jede Realschule macht ihre eigenen Angebote, zumal die Schulpolitik Ländersache ist. Im Allgemeinen stehen in den unteren Stufen (siebte und achte Klasse) wahlweise eine zweite Fremdsprache (häufig Französisch), Vertiefungen in Mathematik / Naturwissenschaften, Textverarbeitung, Technisches Zeichnen, Familienhauswesen, Hauswirtschaftslehre oder Sport zur Verfügung. In den oberen Klassenstufen (neunte und zehnte Klasse) wird beispielweise die Weiterführung der zweiten Fremdsprache, Mathematik / Naturwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialkunde, Sozialpädagogik und Sport angeboten.